Rositta Krämer Wer rettet die Welt?
Ein weiser Mensch sagte einmal, die Ehe sei der Entschluss, Probleme zu lösen, die man allein nicht hätte. Selbiges trifft wohl auch auf politische Ehen zu, wie zurzeit auf die große Koalition in Berlin.
Die SPD-Bundestagsfraktion geht mit der CDU-CSU Kompromisse ein, um einige sozialdemokratische Ziele zu erreichen, wie den Mindestlohn. Einer dieser ungeliebten Kompromisse ist die von der CSU vorangetriebene PKW-Maut. Die allermeisten SPD-Abgeordneten stimmten im Bundestag für die Maut, weil sie nicht anders konnten. Sie ist im Koalitionsvertrag vereinbart.
Auch die CDU-CSU kann nicht einfach durchregieren. Jeder parlamentarischen Entscheidung geht ein zähes Ringen um die eigenen Ziele voraus. Das ist gut so und unterscheidet Demokratien von anderen Regierungsformen.
Womit ich beim türkischen Präsidenten Erdogan bin. Der geriert sich unerschütterlich als Retter seiner Nation, indem er ganz Europa zum Feind der Türkei erklärt. Bevor er sein Land von den Übeln des Westens befreien kann, muss er seinen Landsleuten diese Übel erst einreden. Das tut er denn auch, selbstherrlich und wie paranoid. Diktatoren und Autokraten sind wehleidige Verschwörungstheoretiker und hoffnungslose Narzisten. Selbstverliebt in die eigene Macht. Und für den Machterhalt wird gelogen, dass sich die Balken biegen.
Von diesen Regierungspersönlichkeiten gibt es zurzeit einige: Orban in Ungarn, Duterte auf den Philippinen, Erdogan in der Türkei, Putin in Russland, Assad in Syrien und nicht zuletzt Trump in den USA. Trump meinte gar von sich, er würde die Welt retten.
Nein, kein Mensch kann die Welt alleine retten, aber wir können sie gemeinsam sozialer und gerechter machen, trotz Trump und Co.