Rositta Krämer Offene Fragen nach Chemnitz
Gewöhnlich wird soziale Benachteiligung als Hauptursache für die Zunahme von Rechtsradikalismus in unserem Land angeführt. Was aber, wenn es in einer radikalisierten Region gute Wirtschaftsdaten gibt? Niedrige Arbeitslosigkeit und starke Kaufkraft der Bürger? In Chemnitz soll das der Fall sein. Und dennoch mobilisiert sich die Rechte gegen wen oder was auch immer unter großzügigem Verständnis der AfD. Wieso? Wo liegen die Ursachen?
Ist es Hass, der radikal macht? Hass auf alle, die aus einem anderen Stall kommen? Hass aus Ignoranz, weil man die Geschichte anderer Länder und die Kultur fremder Religionen nicht kennt und erst gar nicht kennenlernen will? Hass, weil man sich stets als Opfer sieht, weil Politik alles falsch macht und sogenannte Sozialschmarotzer uns die Haare vom Kopf fressen? Hass aus Angst vor Benachteiligung?
Und dann die wilden Männer, die die Stimmung aufheizen, bis es kracht. Die eigens zu dem Zweck anreisen, Demonstranten und Polizisten zu verprügeln - hemmungslose, sinnlose Gewalt im Gepäck. Solche Menschen an die Macht?
Wohin geht die Reise? Welche Zukunft wünschen wir uns? Etwa eine Zukunft im Zeichen eines Nationalismus, der Tod und Verderben bringt? Was will die AfD? Ich sehe in dieser Partei kleingeistige Großmannssucht von Männern und Frauen, die mich an den „Gröfatz“ Hinkel von Charly Chaplin in dessen Film „Der Diktator“ erinnern. Solche Menschen an die Macht?
Nein – Danke!